Wie funktioniert EMDR?

Nach einem anfänglichen Gespräch definieren wir gemeinsam Ihr Hauptanliegen.

Sie denken an eine Belastungssituation, in der Ihr Problem auftaucht oder auftauchen könnte.
Nun begeben Sie sich mit Ihren Gefühlen, Gedanken und Körperwahrnehmungen in diese belastende Situation.
Sie sitzen mir gegenüber und folgen mit Ihren Augen meinen Fingern, die ich vor Ihrem Gesichtsfeld von rechts nach links bewege.

Dadurch wird der Austausch zwischen rechter und linker Gehirnhälfte angeregt (bilaterale Stimulation). Die REM-Phase während des Schlafes wird simuliert.

Bei der Verarbeitung von Tageserlebnissen werden in den REM-Phasen (Rapid Eye Movement) des Schlafes automatisch Augenbewegungen durchgeführt -ein Such- und Verarbeitungsprozess.

EMDR wirkt auf die neuronalen Bahnen im Gehirn, sie können sich durch EMDR besser verbinden.

Bei einem Trauma z.B. wird das Erlebte nur lückenhaft, fragmentiert und nicht als Ganzes gespeichert. Die Vernetzung von emotionalem und kognitivem Gehirn wird unterbrochen. Die Erinnerung ist so nicht mit den Zentren für Zeit, Sprache und Logik verbunden. Durch die bilaterale Stimulation über Augenbewegungen können bisher unverbundene Netzwerke nachträglich vernetzt werden. Belastende Erinnerungen können zu einer ganzheitlichen Erinnerung geformt werden.

Das Gehirn sagt mir jetzt „ Es ist etwas Schlimmes passiert, aber es ist vorbei“. Das Trauma wird nicht mehr als gegenwärtig empfunden.

Statt der Stimulation über Augenbewegungen können wir auch mit Tippings (kurzen Klopfberührungen, rechts/links im Wechsel) auf den Knien oder Handinnenflächen arbeiten.